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SCHWESTERN
#1
Rudolf Borchardt
1877 - 1945


SCHWESTERN

Ich sah auf einer fernen Galerie
Die Schwestern stehen, streng vor bleichem Land
Das rote und das dämmrige Gewand
War Melodie, wie sie der Meister nie
Vermählten Stimmen seiner Laute lieh;
Von Traum zu Träumen abendlich gewandt,
Und stumm sich kosend mit Gesicht und Hand
Wie herrlich vor dem Blinden ruhten sie!

Gesichte such ich, die im Innern, schwebend
Mir wach sind, aber keins in dem Gewimmel
Wie dieses weiß ich Trost der Seele gebend.
Fern ist das Feld, wo Hören nah verschwistert
Die Schönen, wandern; und die alten Himmel
Wo Pallas steht, und Iris lehnt, und flüstert.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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