Rudolf Borchardt
1877 - 1945
NEBELHAUS
I
Ich stieg auf Stufen zwischen Traum und Traum.
Sie hingen links und rechts an meiner Hand
Und blieben neben mir, wo ich still stand
Und Atem holte: denn ich lebte kaum.
Vor ihren Augen war ein Nebelflaum —
Spinnwobner Duft, entsetzenvolles Band —
Und Wand auf Wand vor ihren Händen schwand,
Vor ihren blinden Augen Raum auf Raum:
Im Schwung der Türen standen ich und sie
Vor einem Saal, der weit war wie ein Land,
Leer wie der Tod, und wie der Himmel hoch:
Am Boden lag zerrissen ein Gewand.
Auf einem Bette saß Melancholie.
Die Winde sangen und der Nebel flog.
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1877 - 1945
NEBELHAUS
I
Ich stieg auf Stufen zwischen Traum und Traum.
Sie hingen links und rechts an meiner Hand
Und blieben neben mir, wo ich still stand
Und Atem holte: denn ich lebte kaum.
Vor ihren Augen war ein Nebelflaum —
Spinnwobner Duft, entsetzenvolles Band —
Und Wand auf Wand vor ihren Händen schwand,
Vor ihren blinden Augen Raum auf Raum:
Im Schwung der Türen standen ich und sie
Vor einem Saal, der weit war wie ein Land,
Leer wie der Tod, und wie der Himmel hoch:
Am Boden lag zerrissen ein Gewand.
Auf einem Bette saß Melancholie.
Die Winde sangen und der Nebel flog.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.