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Anonym 17. Jahrhundert: verkehrtes sonett der schreibe-feder
#1
Anonym
17. Jahrhundert


Verkehrtes sonett der schreibe-feder


Die kunst ist ohne macht / wo sich nicht Mars gesellet /
Die feder hat den stahl offt bloß aus furcht verstellet /
Und ob sich itzt ein held auff freye künste leget;
Doch ward Germanien noch 1000 mahl so groß /
Als seiner waffen blitz das stoltze Rom beweget.
Es sey / daß ein Virgil saß in Augustus schooß /

So stand die majestät nur auff der schwerdter pracht.
Diß käysers purpur stieg durch glücke von den kriegen /
Offt muß beredsamkeit sich vor dem fürsten biegen /
Und ein schlecht feder-kiel wird nicht so groß geacht /
Als wenn ein tapffrer muth den feind zu nichte macht /
Vor dem sein unterthan gebücket musste liegen:
Der harnisch und der stahl kan ja die welt besiegen /
Durch diß hat Rom die welt zur dienstbarkeit gebracht.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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