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Fuchs, Reinhold: Winternacht
#1
Reinhold Fuchs
1858 – 1938


Winternacht

Die Sterne glitzern wie Demantgeschmeide,
Klar, wie du kaum im Leben sie gesehen,
Doch fremd und kalt; des Weltalls Schauer wehen
Dir um die Stirn auf totenstiller Heide.

Die Schöpfung starrt im weißen Sterbekleide
Dich fühllos an, taub für dein Liebesflehen,
Und du vergißt, als war' es nie geschehen,
Was je die Menschen dir gethan zu leide. —

Fremd, fremd und einsam in der öden Runde! —
Gleich einem Bettlermantel fühlst mit Bangen
Den Stolz du gleiten zum bereiften Grunde.
Macht, Weisheit, Ruhm: — was soll ihr eitles Prangen? —
Ein freundlich Wort aus warmem Menschenmunde,
Ein Druck der Hand sind einzig dein Verlangen ...


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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