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Hundert Bonbons 097 / 098
#1
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XCVII.

A: "Hoch auf den Schichten menschlicher Gesellung
Siehst du ein paar liebwerte Leute stehn.
Sie sind hübsch angezogen. Ihre Bräute sehn,
Wie ihre Frauen, Kinder, Hausgesind in Schwellung

Des Stolzes kaum hinab, des Geists Erhellung
Läßt sie im untervolk nur ihre Beute sehn.
Gehorchst du nicht - sollst ihre Meute sehn,
Gleich faßt sie dich (zu deiner Sicherstellung).

Doch manchmal senkt sich eine Leiter abwärts:
Ein feiles Dirnchen, gipfelhoch gehoben,
Ersteht zur Mutter adliges Geschlechts. -

Gleichviel! Ob Hoch, ob Niedrig: Alles grabwärts
Rutscht entlich doch. (Wir haben viele Proben).
Laß dein idealistisches Gekrächz!"



XCVIII.

B: "Ich will 's schon lassen, aber sei dein Blick
Intelligenter doch dir aufgetan!
Sei nur kein Hetzer (trinke Lebertran),
Sonst bricht der eigne Neid dir noch 's Genick!

Ob Hoch, ob Niedrig - gleichmäßig erquick'
Der allgemeine Geist, der ältste Ahn,
Dich stets auf dieser schwanken Schwebebahn:
Gerechtigkeit mit zauberischem Trick!

Laß jene Leutchen (eierfrisch gewaschen)
An ihren Jachten, Villen, Gärten kleben;
Laß auch den Fürsten stürzen, Dirnen steigen!

Der Geist, der Geist, das ew'ge Überraschen,
Bringt, wenn er siegt, auch noch den Tod zum Leben -
Allgütig wird er sich den Weisen zeigen.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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