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Hundert Bonbons 023
#1
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XXIII.

Im Materatelier tief nachts erscheint
Ein züchtiges Modell mit üpp'gem Busen,
Das Auge düstert, wie das der Medusen,
Doch zärtlich auch; sie schaut umher; sie weint.

Ich habe mich in Liebe dir vereint,
Ruft sie dem Maler zu - "Wir woll'n nicht schmusen!"
Bricht der sie unter. Sie kann 's nicht verknusen,
Sie schimpft: ach je! du bist so ganz verschweint!

"Was!" schreit er, quetscht sie ehern an die Wand an.
Sie weht sich nicht, sie läßt es stumm geschehen.
Er presst zum Flachbild sie, das er fixiert;

Nimmt prüfend hier bald, bald da seinen Stand an -
Sein schönstes Werk! Er darf es sich gestehen.
So ward Pygmalion umgekehrt probiert).





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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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