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Fontane, Theodor: Einem Freunde ins Stammbuch
#1
Theodor Fontane
1819 – 1898


Einem Freunde ins Stammbuch

Als noch in mir der eitle Glaube lebte:
Die Liebe sei der Urquell aller Freuden,
Die Hoffnung sei ein Trost in allen Leiden
Und Poesie mein ganzes Sein durchschwebte;

Da fand ich dich, der nur nach Prosa strebte,
Da sah ich dich im Phlegma fröhlich weiden,
Und wahrlich, Freund, ich lernte dich beneiden,
Wie gern ich auch in höhren Sphären schwebte.

Du sahst mein Kämpfen, sahst der Seele Ringen,
Da gabst du hilfreich mir die Freundeshand,
Und deiner Liebe lohnte das Gelingen.

Mein Sentiment erkrankte und verschwand,
Ich lernte ihm ein Schwanenlied zu singen,
Und mit der Zeit beglückt mich noch – Verstand.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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