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Auf eine Hochzeit
#1
Auf eine Hochzeit

Was tun doch wir, daß wir die süßen Jahre,
Der Jugend Lenz, so lassen Fuß fur Fuß
Vorübergehn? Soll uns denn der Verdruß,
Die Einsamkeit noch bringen auf die Bahre?

Sie kehrt nicht umb, die Zeit, die teure Ware.
Bewegt uns nicht dies, was man so lieben muß,
Die Höfligkeit, der Mut, die Gunst, der Kuß,
Die Brust, der Hals, die goldgeschmiedeten Haare?

Nein. Wir sind Fels und stählerner als Stahl,
Bestürzt, verwirrt. Wir lieben unsre Qual,
Sind lebend tot und wissen nicht, was frommet.

Dies Einzige steht uns noch ganz und frei,
Daß wir verstehn, was für ein gut Ding sei,
Das uns stets fleucht und das ihr itzt bekommet.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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