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Fichte, Johann Gottlieb: Wenn dir das innre Götterwort...
#1
Johann Gottlieb Fichte
1762 – 1814


Wenn dir das innre Götterwort wird spruchlos,
Verblasset auch die äußerliche Spürung:
Was dich umgibt, verlieret die Verzierung,
Was von dir ausgeht, ist nur schnöd und ruchlos.

Die Blüte deines Lebens steht geruchlos,
Was andre leitet, das wird dir Verführung,
Denn du bist außerhalb des Alls Berührung;
Und so wird dir der äußre Laut auch spruchlos;

Das innen Tote glänze noch so scheinsam,
Doch treibt dich fort zu ungemess’ner Wehmut –
Die unaufhaltsam schon dich griff – die Brandung.

Drum bleib ich in mir selber still und einsam
Und pflege fort in kindergleicher Demut
Das Unterpfand der einst’gen frohen Landung.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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