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Moabiter Sonette: 78 - Jan Mayen
#1
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Jan Mayen



Von Grönland wandern weisse Nebel her.
Die Luft ist kalt und still. Gelassen gleitet
Ein Bug dahin, der leichte Wellen breitet
Auf unbewegtes, milchig blaues Meer.

Die Nebel fliessen aus des Schiffes Bahn
Und öffnen plötzlich ungeheure Sicht.
Umspielt von Schleiern, hebt sich hoch ans Licht
Verlassner Insel mächtiger Vulkan.

An seinen Flanken strömen Gletscher nieder,
Und wenn er heiss aus dunkler Tiefe stöhnt,
Dann klirrt sein heller Mantel, birst und dröhnt

Im Sturz ins Meer. Dann ruht der Riese wieder,
Als ob er ganz in Eises Banden schliefe.
Und nichts mehr glüht und wühlt in seiner Tiefe.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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