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Moabiter Sonette: 72 - Paolo e Francesca
#1
Paolo e Francesca


Von allem, was des Florentiners Blick
An mächtigen Gesichten aufgegangen,
Mag Eines rühren: wie noch eng umfangen
Die Liebenden erzählen ihr Geschick.

Und wenn wir zwischen Marter, Qual und Stöhnen
Erschrecken vor dem seherischen Bild,
So lassen die verbundnen Seelen mild
Ein Lächeln zu. Ists doch wie ein Versöhnen,

Dass nicht einmal der strenge Richter Dante,
Der in der Sühne keine Härte meidet,
Umschlungne Schatten voneinander scheidet —

So darf auch der zum Höllenkreis Verbannte
Gewissheit haben, wenn die Seele brennt:
Kein Schicksal eine grosse Liebe trennt.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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