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Moabiter Sonette: 48 - Das Erbe
#1
Das Erbe


In Schutt und Staub ist Babylon versunken,
Ein Tempel blieb vom alten Theben fest,
Von Ktesiphon zeugt einer Halle Rest,
Das grosse Angkor ist im Wald ertrunken.

Auch unser ganzes Erbe sind Ruinen.
Noch kurze Weile zwischen toten Mauern
Wird kümmerlicher Menschen Sorge dauern,
Danach wird alles nur dem Efeu dienen.

Der Efeu des Vergessens wird sich ranken
Um ein Jahrtausend hoher Blütezeit,
Um dreissig Jahre mörderischen Streit.

Wir sind die Letzten. Unsere Gedanken
Sind morgen tote Spreu, vom Wind verjagt.
Und ohne Wert, wo jung der Morgen tagt.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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