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Moabiter Sonette: 46 - Untergang
#1
Untergang



Wie hört man leicht von fremden Untergängen,
Wie trägt man schwer des eignen Volkes Fall!
Vom Fremden ists ein ferner Widerhall,
Im Eignen ists ein lautes Todesdrängen.

Ein Todesdrängen, aus dem Hass geboren,
In Rachetrotz und Übermut gezeugt —
Nun wird vertilgt, gebrochen und gebeugt,
Und auch das Beste geht im Sturz verloren.

Dass dieses Volk die Siege nicht ertrug —
Die Mühlen Gottes haben schnell gemahlen,
Wie furchtbar muss es nun den Rausch bezahlen.

Es war so hart, als es die andern schlug,
So taub für seiner Opfer Todesklagen —
Wie mag es nun das Opfer-Sein ertragen...



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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