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Moabiter Sonette: 45 - Gottvertrauen
#1
Gottvertrauen


Im Albigenserkrieg, vor langer Zeit,
Als Papstes Zorn auf eines Königs Rat
Die Ketzerblüte der Provence zertrat,
War eine grosse Stadt dem Tod geweiht.

Der Graf von Montfort, der die Mauern brach,
Sah sinnend nieder auf die Schlächterei.
„Legat – sind nicht auch Gläubige dabei?“
Der Eiserne zu dem im Purpur sprach.

„Wenn Ihr es wünscht, erlass ich ein Gebot
Und schone noch ihr Blut.“ Der Kardinal
Erhob die Hand zur Abwehr. „Überall

Kennt Gott die Seinen wieder. Schlagt nur tot!
Euch fehlt“ – der Kirchenfürst verzog die Brauen –
„In seinem tiefsten Sinn das Gottvertrauen.“




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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