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Moabiter Sonette: 35 - Der Arzt
#1
Der Arzt



Wenn nicht — von allen Lastern dieser Welt —
Am meisten blasses Gift im Neid sich fände,
So neidet ich dem Arzt die milden Hände,
Mit denen er die Hilfe rings bestellt.

Sein Mahl ist kalt, dass keiner von den Kranken
Die Wärme misse. Halten andre Rast,
So wandert er und pflegt, und keine Last
Ist ihm zu gross, mag er vor Bürde schwanken.

Des Heilens Gnade ward ihm zugeteilt.
Von seinen Händen strahlt ein heller Schein
In vieler Zellen dumpfes Grau hinein.

Bevor die rechte Stunde mir enteilt:
Erbitt ich, ohne Scheu, mit klarem Ton,
Dem Doktor Gottes Dank und Gottes Lohn.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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