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Moabiter Sonette: 34 - Honig
#1
Honig


Nachdem sie aus der Heimat mich getrieben,
Auf meiner langen Flucht und bittren Fahrt:
Ein Glas mit Honig hab ich mir gespart —
So viel an Heimat ist mir noch geblieben.

Ich öffn es nur: dann steigt ein Duft empor
Von tausend Blüten, ja von tausend Bäumen,
Und Bienen summen wie aus bunten Träumen
Aus allen grauen Ecken rings hervor —

Es ist noch Winter in der weiten Flur —
Ihr Bienen, hütet Euch vor frühem Schwärmen,
Lasst Euch die Sonne noch die Pelze wärmen!

Ihr sammelt süsses Heil im Honig nur,
Wenn rötlich-weiss die Pflaumenäste blühn
Und goldne Primeln leuchten auf im Grün.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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