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Moabiter Sonette: 30 - Mutter
#1
Mutter


Ich sehe Dich in einer Kerze Licht
Im Rahmen einer dunklen Türe stehn.
Du spürst die Kühle von den Bergen wehn.
Du frierst ja, Mutter. Dennoch weichst Du nicht.

Du schaust mir nach, der in die Nacht enteilt,
In dunklen Schicksals ungewissse Frist,
Mit einem Lächeln, das nur Weinen ist,
Mit einem Schmerz, den kein Vertrauen heilt.

Ich sehe Dich in Deiner Liebe Licht
Im Zittern Deiner weissen Haare stehn.
Du spürst die grosse dunkle Kühle wehn —

Und langsam, langsam senkt sich Dein Gesicht.
Noch immer leuchtet fern der Kerze Schein —
Du frierst ja, Mutter... Mutter — geh hinein...



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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