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Moabiter Sonette: 29 - Der Freund
#1
Der Freund


Du Toter, denkst Du des Gefährten auch?
Heut war mir wieder zwischen Traum und Wachen,
Als hört ich Dein vertrautes, tiefes Lachen,
Als fühlt ich an der Wange Deinen Hauch —

Du hast so viel geschaut, gespürt, geahnt,
Hast früh mit früher Wandlung Dich verbündet,
Hast mir noch dunkle Mühsal streng verkündet —
Ist nun auch mir der Weg zum Strom gebahnt?

Ich bin bereit, zu bleiben wie zu gehn.
Es leben nicht mehr viele, die mich halten...
Der Toten sind die tieferen Gewalten...

Ich fühle Dich im Boot als Fergen stehn.
Ich fühle Deine Hand sich grüssend heben —
Du schweigst... Soll ich Dir folgen? Soll ich leben?


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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