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Moabiter Sonette: 24 - Acheron
#1
Acheron


Ein grosser Dichter hat das Wort gewagt,
Man müsse selbst den Acheron bewegen,
Wenn sich zur Hilfe nicht die Götter regen —
Mein Vater hat es oft im Trotz gesagt.

Mein Vater war noch blind vom Traum der Macht.
Ich hab die ganze Not vorausempfunden:
Zerstörung, Brand und Hunger, Tod und Wunden,
Das ganze Grausen solcher Teufelnacht...

Bewussten Abschied hab ich oft genommen
Von allem, was das Leben Schönes bot,
Von Heimat, Werk und Liebe, Wein und Brot.

Nun ist das Dunkel über mich gekommen.
Der Acheron ist nah. Das Leben fern.
Ein stilles Auge sucht nach einem Stern.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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