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Moabiter Sonette: 23 - Heimat
#1
Heimat


Man hat mich über meine Flucht befragt,
Warum ich nicht den Weg zum Rhein genommen,
Zur nahen Schweiz den jungen Strom durchschwommen,
Bevor man gründlich erst nach mir gejagt.

Ich wollte nicht aus meiner Heimat gehn.
Sie schien mir lange guten Schutz zu gönnen.
Dann hat auch sie mich nicht mehr bergen können.
Ich werde lebend kaum sie wiedersehn.

Doch bleibt es tröstlich, ihrer Berge Mauern
Im Hintergrund von Alm und Hof zu wissen,
Muss ich auch selbst den Hauch der Gipfel missen.

Die silbergrauen Wände werden dauern,
Ob sie der Mensch durchklettert oder flieht,
Bis neues Eis die Felsen rings umzieht.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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