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Moabiter Sonette: 22 - Gefährten
#1
Gefährten


Als ich in dumpfes Träumen heut versank,
Sah ich die ganze Schar vorüberziehn,
Die Yorck und Moltke, Schulenburg, Schwerin,
Die Hassell, Popitz, Helferich und Planck —

Nicht einer, der des eignen Vorteils dachte,
Nicht einer, der, gefühlter Pflichten bar,
In Macht und Glanz, in tötlicher Gefahr,
Nicht um des Volkes Leben sorgend wachte!

Den Weggefährten gilt ein langer Blick.
Sie hatten alle Geist und Rang und Namen,
Die gleichen Ziels in diese Zellen kamen

Und ihrer aller wartete der Strick.
Es gibt wohl Zeiten, die der Irrsinn lenkt.
Dann sinds die besten Köpfe, die man henkt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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