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Moabiter Sonette: 18 - Spatzen
#1
Spatzen


Zuweilen kommt Besuch: das Eisengitter,
Für mich Gefängnis, ist für andre Rast,
Ein Spatzenpaar ist gerne da zu Gast,
Ein Spatzenfräulein und ein Spatzenrittter.

Sie lieben sich in Zank und Zärtlichkeit,
Sie haben schnäbelnd viel sich zu erzählen,
Und wollt ein andrer Spatz die Spätzin wählen,
So gäb es einen fürchterlichen Streit.

Wie seltsam ist es, ungehemmtem Leben
In Fesseln voller Frage nah zu stehn —
Ob mich die flinken, schwarzen Augen sehn?

Sie schauen fort. Ein Tschilp. Ein Flügelheben,
Der Eisenrost ist leer. Ich bin allein.
Wie gerne möcht ich bei den Spatzen sein.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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