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Moabiter Sonette: 11 - Geräusche
#1
Geräusche


Von aussen drückt in schlecht gefügte Scheiben
Ein kalter winterlicher Hauch herein,
Und bringt in meiner Zelle Sondersein
Geräusche, die dem Krieg verbunden bleiben:

Den Schritt der Wache wie den Marschgesang,
Der nahen Schienen fauchendes Geschiebe,
Der Waffenwerke polterndes Getriebe,
Der nächtlichen Sirene wüsten Klang.

Geräusche, die der Zeit nach gültig sind:
Wie hör ich Tag für Tag Motoren dröhnen,
Wie spärlich manchmal eine Glocke tönen!

Doch ahnt ein Winter schon den Frühlingswind:
Es kommt der Tag, wo die Motoren schweigen
Und Friedeläuten wird ein Glockenreigen.



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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