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Moabiter Sonette: 10 - Lawinen
#1
Lawinen


Wem je die hohen Berge Heimat waren,
Der weiss, wie man die Hänge meiden muss,
An denen, in zermalmend-jähem Schuss
Lawinen donnernd in die Tiefe fahren.

Da mag ein ganzer Berg in Stille lauern,
Der kleinste Schneeball reisst die Hüllen auf,
Und weisse Lasten tosen ihren Lauf,
Begraben Täler unter Todesmauern.

Vermessenheit, Lawinen loszulösen!
Verbrecher, wer sich des Zerstörens freut,
Und Narr zugleich, wer nicht den Wurf bereut!

Vermessenheit, im Guten oder Bösen —
Ich büsse den Versuch! — sie aufzuhalten...
Ein Stoss — ein Wirbel — tötliches Erkalten...


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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