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Moabiter Sonette: 03 - Tibetisches Geheimnis
#1
Tibetisches Geheimnis


In jenem Land, wo klare Winterstürme
Die höchsten Gipfel dieser Welt umwehn,
Soll man auf seltne Künste sich verstehn,
Geborgen in den Schutz der Klostertürme.

Die Weisesten der Weisen leben dort,
In Zellen eingemauert, ihrem Denken.
Der Seele streng beherrschte Strahlung lenken
Sie Andern zu, gelöst von Zeit und Ort.

Was Fugenspiel und Symphonie dem Tauben,
Was Rot und Grün dem Farbenblinden scheinen,
Gilt solche Kunst für stoffgebundnes Meinen.

Wo Geistes-Wunder, sonst ein scheues Glauben,
Schon hohes Können ist, verwandelt sich
Ins grosse Du hinein das kleine Ich.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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