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Zwischen der Liebe
#1
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Zwischen der Liebe


Dies dünkt mich oft das wundersamste Zeichen,
Daß schon im Herbste sich die Knospen zeigen,
Ganz klein, ganz zart, als quöll ein Kinderreigen,
Empor und schwebte leise über Leichen.

Rings stirbt das Land: verdorrt stehn schon die Eichen,
Der Wind stößt traurig Blätter von den Zweigen.
So schwach ward alles, daß es sich muß neigen,
Bleich sieht man Nebel aus den Weiden streichen.

Fiel alles ab? Auch deine Liebe, Herz?
Ich sah sie sich - o Qual! - schon lang entfärben.
Vergebens preßt ich fester stets die Scherben!

Tränen und Blätter schwammen stromabwärts.
Das ist die höchste Lust, der tiefste Schmerz,
Daß neue Knospen quillen aus dem Sterben.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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