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Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 04
#1
USA 
Edna St. Vincent Millay
1892 - 1950 USA

Sonnets from an ungrafted tree

4


The white bark writhed and sputtered like a fish
Upon the coals, exuding odorous smoke.
She knelt and blew, in a surging desolate wish
For comfort; and the sleeping ashes woke
And scattered to the hearth, but no thin fire
Broke suddenly, the wood was wet with rain.
Then, softly stepping forth from her desire,
(being mindful of like passion hurled in vain
Upon a similar task, in other days)
She thrust her breath against the stubborn coal,
Bringing to bear upon its hilt the whole
Of her still body ... there sprang a little blaze ...
A pack of hounds, the flame swept up the flue! -
And the blue night stood flattened against the window, staring through.


4

Die weiße Borke zappelt wie ein Fisch
über die Kohlen, Wohlgeruch verbreitend.
Sie krümmt und wölbt sich, mit dem Wunsch vermischt
nach Trost; Die Asche ist erwacht und reitet
die Esse rauf. Noch ist nicht angegangen
das Feuer, denn das Holz war regenfeucht.
Doch dann verlässt sie milde ihr Verlangen
(Wie Leidenschaft die Vanitas erreicht,
als sie vergleichbar Pflichten übernahm.)
Ihr Atem rührt die spröde Kohle an,
ob sie nicht ihren Körper tragen kann, -
und da entsprang dann doch die kleine Flamme.
Ein heller Hauf Verfolger schnell entfacht! -
Und durch das Fenster starrt so blau und flach die Nacht.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo zaunkönig,

das ist ein schwieriges Stück und in einige Passagen bist du weg von meiner Lesart.
S1 Z2 hast du odorous mit Wohlgeruch übertragen. Aber ich denke hier ist einfach nur Rauch gemeint, der einen starken Eigengeruch hat. MEine Erfahrung mit Lagerfeuern ist auch, dass Rinde die vor sich hinkokelt, keinen Wohlgeruch verbreitet.

Sie krümmt und wölbt sich, mit dem Wunsch vermischt
nach Trost She knelt and blew, in a surging desolate wish
For comfort
Sie kniet und bläst in einem jäh ansteigenden / ausbrechenden Wunsch nach Trost

Then, softly stepping forth from her desire
Doch dann verlässt sie milde ihr Verlangen

Dann sanft entstehend durch ihr Verlangen (Einschub....)
stemmt sie ihren Atem gegen die widerspenstige Kohle
um auf deren Griff das Gewicht ihres ganzen ruhigen (angespannten) Körpers zu übertragen.
Hier hat also die Kohle metaphorisch einen Griff wie ein Messer, und sie drückt mit ihren Willen nach Feuer darauf.

Vanitas ist ein spezieller Begriff, der in deiner Verwendung leicht missverstanden werden kann. LI hat früher mal ähnliches vergeblich versucht, mehr sagt der Einschub m.E. nicht aus. Gemeint ist dabei so wie du es auch gelesen hast, der Wunsch der Versuch Leidenschaft zu entfachen. Nur die Ankopplung von Vanitas ist da eher unglücklich.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Die 3. Zeile hatte ich noch auf die Kohlen bezogen, aber du hast wohl Recht.
Beim Einschub sehe ich kein Problem mit der Vanitas. Die Doppelbedeutung von Eitelkeit und Vergeblichkeit erzeugt keinen Widerspruch. Nicht so glücklich war ich mit den "Pflichten".

Danke
und Gruß

ZaunköniG



Die weiße Borke zappelt wie ein Fisch
über die Kohlen, Wohlgeruch verbreitend.
Sie kniet und pustet, mit dem Wunsch vermischt
nach Trost; Die Asche ist erwacht und reitet
die Esse rauf. Noch ist nicht angegangen
das Feuer, denn das Holz war regenfeucht.
Doch dann ersteht ihr milde ein Verlangen
(Wie Leidenschaft zur Vanitas gereicht,
als sie es andren Tages überkam.)
Ihr Atem fasst die spröde Kohle an,
legt ihr Gewicht darein und siehe dann
entspringt ihr doch noch eine
kleine Flamme.
Ein heller Hauf Verfolger schnell entfacht! -
Und durch das Fenster starrt so blau und flach die Nacht.



Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Auf Kohlen wanden fischgleich weiße Rinden,
im Qualm sich hin und her, sie blies auf Knien
im Wunsch im Feuer etwas Trost zu finden
darauf und sah nur Rußpartikel ziehen,
in denen nicht die kleinsten Funken stoben.
Für Feuer war das Holz zu nass vom Regen.
Dann, sanft als ob sich Wünsche in ihr hoben
(wie damals und sie anderes Erregen,

anfachen wollte, was misslang) erwacht
ihr Wollen auf der Kohle, derem Wehren,
und konzentrierte sich allein darauf.
Da sprang – urplötzlich - doch ein Funken auf
ein Aufflammen des Feuers und Verzehren,
Und vor den Fenstern stand und glotzte blau die Nacht
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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