Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Aus Wetzlar, Werthers Stadt
#1
Aus Wetzlar, Werthers Stadt

Wer möcht in Deutschland leben ohne Goethe!
Dies denkend sitz ich hier und schreibe dir.
Mein Schatten wie ein Pudel neben mir
Horcht zu, wie ich dir meine Verse flöte.

Und noch ein Schatten, stumm, voll dunkler Röte,
Begegnete mir auf den Straßen hier,
Er huschte schnell dahin, ein nächtlich Tier,
Scheu wie Ahasver bergend seine Nöte.

"Du ewiger Jüngling, bleib doch einmal stehen!
Ich war wie du, eh' ich mein Weib gefunden
Und mich freiwillig selber selbst gebunden.

Glaub, schlimmer noch als deins war mein Vergehen.
Nun klammr' ich mich an sie, wenn Stürme wehen,
Und Narben werden nachts aus meinen Wunden."


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: