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Ernst, Fr.: Gestörte Freude
#1
Fr. Ernst                                
um 1850


Gestörte Freude


Der Winter rast, die Nordlandssöhne brausen,
Als wollten sie die Thürme mit sich wehen,
Und große Flocken treiben, wirbeln, drehen,
Und schlagen an mein Ohr mit wildem Sausen.
 
Und mir ist wohl in all’ dem Wintergrausen;
Ich soll ja die Geliebte heute sehen.
Die alte Muhme will zum Nachbar gehen.
Wie werden wir allein so traulich hausen!
 
Doch weh! was muß am Fenster ich entdecken?
Die Muhme – ach! – Vom Wetter abgehalten,
Wagt keinen Finger aus dem Haus zu stecken.
 
O Zufall! Immer tückisch ist dein Walten!
Nun fühl’ ich erst des Winters ganze Schrecken,
Seit er am Fenster droht im Bild der Alten.
 
 
 
 
 .
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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