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Endrulat, Bernhard: Schönheit, die Erzieherin
#1
Bernhard Endrulat  
1824 – 1886


Schönheit, die Erzieherin


Wo man der Schönheit keine Tempel gründet,
Und wo die Kunst ein unverstand’nes Gut,
Da wird die Menschheit bald zur blöden Brut,
Die, wie gemein sie ist, schon außen kündet.
 
O, daß ihr rings, ihr Götterbilder, stündet,
Wie ihr’s in einer schöner’n Zone thut,
Wo ihr der jungen Mütter zärtlich Blut
Mit Sehnsucht nach der ew’gen Form entzündet!
 
Da steigt ihr von den Marmorsockeln nieder,
Und wallt einher, vervielfacht, neugeboren,
Im holden Rythmus schönbelebter Glieder.
 
O selig, einem solchen Volk erkoren
Zum Dichter sein! Da rauscht der Strom der Lieder,
Denn jede Schönheit ist dort unverloren!





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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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