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Endrulat, Bernhard: Des Dichters Glaube
#1
Bernhard Endrulat  
1824 – 1886


Des Dichters Glaube

O ruft mich nicht in eures Glaubens Schranken!
Ich bin so glücklich auf der Freiheit Schwingen.
Das Heil’ge fühl’ ich innig mich durchklingen,
Und all’ mein Sünd’gen ist ein kindlich Schwanken.
 
Wie eifrig ihr die schwindelnden Gedanken
Entsendet, in der Himmel Schooß zu dringen,
Ihr werdet Gott, sich zu enthüll’n, nicht zwingen,
Ob sich zum fernsten Stern die Blicke ranken.
 
Ich stehe dankbar vor dem Unsichtbaren,
Doch weh’ ich seinem Ruhme keine Tempel;
Das Herz nur kann das Heiligste bewahren.
 
Es webt lebendig mir im tiefen Busen
Und allem Schönen leiht es seinen Stempel,
Denn Gottes Engel sind die keuschen Musen.
 

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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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