15.10.2021, 16:55
Bernhard Endrulat
1824 – 1886
Die traurige Hochzeit
1848
So schimmert nun der Dom von schlanken Kerzen,
So steht der Priester festlich am Altar,
Den heil’gen Bund zu weih’n auf immerdar
Der lang getrennten, hochentzückten Herzen.
Wie weit verflogen sind die alten Schmerzen!
Wie lacht die Zukunft maienmorgenklar,
Des Nebels und der Wolken endlich bar! –
Doch ach, der blauste Himmel kann sich schwärzen.
Indeß Erwartung jeder Wang’ entloht,
Scheucht dumpfe Kunde der Gespielen Reigen:
Im Hochzeitsschmuck die blonde Braut ist todt!
Mein deutsches Volk, ich seh’ dich gramvoll schweigen,
Seh’ deine lichten Augen thränenroth,
Die todte Braut, war sie vielleicht dein Eigen?
.
1824 – 1886
Die traurige Hochzeit
1848
So schimmert nun der Dom von schlanken Kerzen,
So steht der Priester festlich am Altar,
Den heil’gen Bund zu weih’n auf immerdar
Der lang getrennten, hochentzückten Herzen.
Wie weit verflogen sind die alten Schmerzen!
Wie lacht die Zukunft maienmorgenklar,
Des Nebels und der Wolken endlich bar! –
Doch ach, der blauste Himmel kann sich schwärzen.
Indeß Erwartung jeder Wang’ entloht,
Scheucht dumpfe Kunde der Gespielen Reigen:
Im Hochzeitsschmuck die blonde Braut ist todt!
Mein deutsches Volk, ich seh’ dich gramvoll schweigen,
Seh’ deine lichten Augen thränenroth,
Die todte Braut, war sie vielleicht dein Eigen?
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.