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Eltester, Otto Christoph: Sie nimmt ihm ihr bildniß weg
#1
Otto Christoph Eltester
1666 – 1738


Sie nimmt ihm ihr bildniß weg

Du reist dein bildnis mir gewaltsam aus der hand,
Und willst mir diesen schatz durchaus nicht länger lassen.
Was aber soll ich wohl hier vor gedancken fassen?
Mißgönnst du etwan mir diß theure liebes-pfand?
 
Meynst du vielleicht, es sey bey mir nicht angewandt?
Gewiß, das erste macht mich vor der zeit erblassen,
Dieweil du als ein feind wilt meine neigung hassen,
Und dieses letztre hat dein mund mir selbst bekandt.
 
Doch du betriegst dich sehr. Wer eiffert mehr um dich?
Wer sehnt sich mehr nach dir? wer liebt auch mehr als ich?
Nimmst du mir nun dein bild, so muß ichs zwar verschmertzen,
 
Allein, so stoltz du bist, so glaube nur dabey,
Ich trotze deinen haß, und sag es ohne scheu:
Du reist mir aus der hand, nicht aber aus dem hertzen.
 




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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