03.10.2021, 13:01
Otto Christoph Eltester
1666 – 1738
Der sterbende liebhaber.
In eines andern nahmen
Mein hertze bricht mir schon: es zittern meine glieder:
Die augen sind umwölckt mit trüber dunckelheit:
Bringt meinen sarg herbey: reicht her das sterbe-kleid:
Stimmt, eulen, euren thon: hebt an die trauer-lieder:
Erscheine blasser todt, setz bey den sarg dich nieder,
Du solt der marschall seyn von meinem grab-geleit:
Folgt geister, paar bey paar, es ist schon hohe zeit:
Folg’ angst als schwester mir, folg schreck und rach als brüder:
Vesuv und Ätna leucht statt fackeln mir zur seiten;
Dein brausen, nord-wind, soll die todten-glocke läuten.
Du aber, armes hertz, sey du der leichen-stein;
Laß jeden wanders-mann die bittre grabschrifft lesen:
Charlottens grausamkeit riß hier mein leben ein;
Ich aber bin ihr treu biß in den todt gewesen.
.
1666 – 1738
Der sterbende liebhaber.
In eines andern nahmen
Mein hertze bricht mir schon: es zittern meine glieder:
Die augen sind umwölckt mit trüber dunckelheit:
Bringt meinen sarg herbey: reicht her das sterbe-kleid:
Stimmt, eulen, euren thon: hebt an die trauer-lieder:
Erscheine blasser todt, setz bey den sarg dich nieder,
Du solt der marschall seyn von meinem grab-geleit:
Folgt geister, paar bey paar, es ist schon hohe zeit:
Folg’ angst als schwester mir, folg schreck und rach als brüder:
Vesuv und Ätna leucht statt fackeln mir zur seiten;
Dein brausen, nord-wind, soll die todten-glocke läuten.
Du aber, armes hertz, sey du der leichen-stein;
Laß jeden wanders-mann die bittre grabschrifft lesen:
Charlottens grausamkeit riß hier mein leben ein;
Ich aber bin ihr treu biß in den todt gewesen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.