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Eichendorff, Joseph: Die Nachtigall schweigt...
#1
Joseph Eichendorff              
1788 – 1857



Die Nachtigall schweigt, sie hat ihr Nest gefunden,
Träg’ ziehn die Quellen, die so kühle sprangen,
Von trüber Schwüle liegt die Welt umfangen,
So hat den Lenz der Sommer überwunden.
 
Noch nie hat es die Brust so tief empfunden,
Es ist, als ob viel Stimmen heimlich sangen:
„Auch dein Lenz, froher Sänger, ist vergangen,
An Weib und Kind ist nun der Sinn gebunden!“
 
O komm’, geliebte, komm’ zu mir zurücke!
Kann ich nur deine hellen Augen schauen,
Fröhlich Gestirn in dem verworr’nen Treiben:
 
Wölbt hoch sich wieder des Gesanges Brücke,
Und kühn darf ich der alten Lust vertrauen,
Denn ew’ger Frühling will bei Liebe bleiben.
 
 
 
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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