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Eichendorff, Joseph: Zum Abschied
#1
Joseph Eichendorff              
1788 – 1857



Zum Abschied
An L. 1812
 
Wenn vom Gebirg der Quell kommt hell geschossen,
Die Lerchen schwirrend sich ins Blaue schwingen,
Da fühlt die Seele in dem Rauschen, Singen,
Bald sei des Frühlings Wunderpracht erschlossen.
 
So schauend auch in deiner Brust das Sprossen,
Verborgner Quellen Gang und sehnend Ringen,
Jauchz ich dir zu: es wird die Knospe springen,
Die deine Blüte neidisch hielt umschlossen.
 
Wer möchte nicht die weite Öde rühren,
Der ew’ge Winter auf den deutschen Auen,
Die lang in dumpfer Trägheit ruhmlos ruhten?
 
Nur wen’ge will des Himmels Licht berühren,
Die mögen fromm den Frühling Gottes schauen,
Sich selig tauchen in die farb’gen Fluten.
 




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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