16.09.2021, 10:10
Joseph Eichendorff
1788 – 1857
In das Stammbuch der M. H.
Akrostichon mit aufgegebenen Endreimen
I st hell der Himmel, heiter alle Wellen,
B etritt der Schiffer wieder seine Wogen,
V orüber Wald und Berge schnell geflogen,
E r muß, wohin die vollen Segel schwellen.
I n Duft versinken bald all liebe Stellen,
C ypressen nur noch ragen aus den Wogen,
H erüber kommt manch süßer Laut geflogen,
E s trinkt das Meer der Klagen sanfte Quellen.
N ichts weilt. – Doch zaubern Treue und Verlangen,
D a muß sich blühnder alte Zeit erneuern,
O effnet die Ferne drauf die Wunderlichtung,
R uht dein Bild drin, bekränzt in heil’ger Dichtung. -
F ern laß den Freund nach Ost und West nur steuern,
F rei scheint er wohl – du hälst ihn doch gefangen!
.
1788 – 1857
In das Stammbuch der M. H.
Akrostichon mit aufgegebenen Endreimen
I st hell der Himmel, heiter alle Wellen,
B etritt der Schiffer wieder seine Wogen,
V orüber Wald und Berge schnell geflogen,
E r muß, wohin die vollen Segel schwellen.
I n Duft versinken bald all liebe Stellen,
C ypressen nur noch ragen aus den Wogen,
H erüber kommt manch süßer Laut geflogen,
E s trinkt das Meer der Klagen sanfte Quellen.
N ichts weilt. – Doch zaubern Treue und Verlangen,
D a muß sich blühnder alte Zeit erneuern,
O effnet die Ferne drauf die Wunderlichtung,
R uht dein Bild drin, bekränzt in heil’ger Dichtung. -
F ern laß den Freund nach Ost und West nur steuern,
F rei scheint er wohl – du hälst ihn doch gefangen!
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.