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Auff ihre schwartze kleidung
#1
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau        
1617 – 1679



Auff ihre ſchwartze kleidung.


JCh ſahe Lesbien umſchloſſen und umhuͤllt
Mit kleidung/ welche ſelbſt die traurigkeit erfunden/
Es war ein truͤbes tuch ihr um den ſchlaff gebunden/
Und ihre ſtirne war mit wehmuth angefuͤllt:
Doch hat die traurigkeit das himmel-reine bild
Hier gaͤntzlich abzuthun ſich niemahls unterwunden.
Der blitz/ ſo unvermerckt aus dieſen naͤchten quillt/
Vermehret meine brunſt faſt alle tag und ſinnden.
Es hat ja Venus ſelbſt ſich ſchoͤner nicht gezeiget/
Als da ſie in dem ſchos des truͤben Aetnens ſaß
Und mit der weiſſen hand die ſchwartzen kohlen laß/
Man ſchaut wie daß ein ſtern aus ſchwartzẽ wolcken ſteiget/
Ja ſelbſt die ſonne zeigt kein angenehmer licht/
Als wenn ſie unvermerckt durch truͤbe wolcken bricht.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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