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Ebert, Karl Egon von: Das Körperlose
#1
Karl Egon von Ebert
1801 – 1882


Das Körperlose

Doch wähnet nicht, es fehlt ihr ganz der Segen,
Mit ihrer Hülle äußrem Schmuck zu prangen,
Sie ist ein lieblich’ Bild, das zum Verlangen
Den Sinn des Schönheitskenners mag erregen;
 
Und wollt ich gehn auf ausgetretnen Stegen,
Viel könnt ich rühmen ihre zarten Wangen,
Den Leib, von aller Reize Füll’ umfangen,
Den Zedernwuchs, ihr anmutsvoll’ Bewegen.
 
Doch Eins vor allem hat mich eingenommen:
Der Funke, der den Körper hat durchglommen,
Das Schönheitgebende, doch Körperlose;
 
So freut mich wohl der Rose herrlich’ Blühen,
Doch was für sie zumeist mich läßt erglühen,
Das ist der Geist, das ist der Duft der Rose.
 

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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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