25.07.2021, 07:48
Franz Dingelstedt
1814 – 1881
Unter Platens Büste
Leicht fehlt ein Wandrer seines Wegs, noch eher
Ein Dichter seiner Zeit und seiner Sätte:
Was wäre Der, wenn er gesungen hätte
Zu Florenz, an dem Hof der Mediceer!
So hieß er nur ein kalter Formendreher,
Der Marmormensch mit seiner edlen Glätte,
Und schwand im Dunstkreis unsrer kleinen Städte,
Ein trunkener auf zehn betrunkne Seher.
Die einz’ge Heimath, die er je besessen,
Ist jenes frühe Grab, das weit entfernte,
In den geliebten Lorbeern und Cypressen.
Und kaum erblühet ihm als späte Ernte
Im trägen Deutschland, rasch nur im Vergessen,
Der Jugend Dank, die dichten von ihm lernte!
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1814 – 1881
Unter Platens Büste
Leicht fehlt ein Wandrer seines Wegs, noch eher
Ein Dichter seiner Zeit und seiner Sätte:
Was wäre Der, wenn er gesungen hätte
Zu Florenz, an dem Hof der Mediceer!
So hieß er nur ein kalter Formendreher,
Der Marmormensch mit seiner edlen Glätte,
Und schwand im Dunstkreis unsrer kleinen Städte,
Ein trunkener auf zehn betrunkne Seher.
Die einz’ge Heimath, die er je besessen,
Ist jenes frühe Grab, das weit entfernte,
In den geliebten Lorbeern und Cypressen.
Und kaum erblühet ihm als späte Ernte
Im trägen Deutschland, rasch nur im Vergessen,
Der Jugend Dank, die dichten von ihm lernte!
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.