Simon Dach
1605 – 1659
Du aller Vögel Preuß und wahrer FrühlingsZeuge,
O Nachtigall, mein Wunsch und aller Welt begier,
Halt an, ich bitte dich, was fliegest du für mir
Und hemmest den Gesang, sobald ich mich eräuge?
Ich streiche dir allein zu Liebe meine Geige
Und forder so heraus nur deiner Stimme Zier.
Doch bleib! ich gehe nicht ein Vogel-Feind allhier,
Und ärgert etwan dich mein Spiel, so sieh, ich schweige.
Du aber nimm mich an für Deiner Künste Freund
Und sing, indem einmal die Sonne liebich scheinet
Auff allzulangen Frost! Kein harter Wind soll regen
Den Zweig, darauf du singst. Ach möchtest du nur seyn
Ein Menschenkind wie ich, ich schlösse Dir mich ein
Nur deiner tausend Kunst und güldnen Stimme wegen.
1605 – 1659
Du aller Vögel Preuß und wahrer FrühlingsZeuge,
O Nachtigall, mein Wunsch und aller Welt begier,
Halt an, ich bitte dich, was fliegest du für mir
Und hemmest den Gesang, sobald ich mich eräuge?
Ich streiche dir allein zu Liebe meine Geige
Und forder so heraus nur deiner Stimme Zier.
Doch bleib! ich gehe nicht ein Vogel-Feind allhier,
Und ärgert etwan dich mein Spiel, so sieh, ich schweige.
Du aber nimm mich an für Deiner Künste Freund
Und sing, indem einmal die Sonne liebich scheinet
Auff allzulangen Frost! Kein harter Wind soll regen
Den Zweig, darauf du singst. Ach möchtest du nur seyn
Ein Menschenkind wie ich, ich schlösse Dir mich ein
Nur deiner tausend Kunst und güldnen Stimme wegen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.