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Richard Dehmel: Venus Excelsior
#1
Venus Excelsior


Ich träume oft von einer bleichen Rose.
Hell ragt ein Berg; sie blüht in seinem Schatten,
zum fernen Licht aufschmachtend mit dem matten
Traumblumenblick aus ihrem dunklen Loose.
 
Dann bangt sie mich; tief stockt mein Schritt im Moose.
Doch weiter muß ich, muß das Ziel erreichen,
den Gipfel mit den immergrünen Eichen;
so steh ich schwankend zwischen Berg und Rose.
 
Denn wie sich auch mein Fuß bemüht zu kämpfen,
ich kann die süße Sehnsucht nicht mehr dämpfen,
aus ihrem Kelch den edlen Duft zu schlürfen.
 
Da -: Flügel -: frei! – und an der Brust die Blume!
Schon naht der Hain mit seinem Heiligtume,
wo auch die Rosen immergrünen dürfen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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