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Richard Dehmel: Das Opfer
#1
Das Opfer


Ich sah im Traum Apollos Tempelhallen,
doch ringsum hört ich dunkle Donner grollen;
ich sah vom blassen First die unruhvollen
gebrochnen letzten Sonnenblicke prallen.
 
Herab zu mir vom schroffen Abhang quollen
die Schatten, schwer, wie Trauertücher fallen;
als wollt er drüberher ein Grabmal ballen,
so schaufelte der Sturm die Wolkenschollen.
 
Und ich verstand des Gottes Gram und Zorn
und brach mir Bahn zu seinem heiligen Born
und schöpfte Urglut aus den Finsternissen
 
und hob die Schale auf zu seinem Thron:
entflamme, großer Vater, deinen Sohn,
es gibt so Wenige, die zu opfern wissen!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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