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Richard Dehmel: An eine Gütige
#1
An eine Gütige
 
Es mag mir oft nicht in den Mienen stehen,
wie tief ich in mein Innres dich geschrieben;
ach, oft schon hat es mich zum Wort getrieben
und wortlos mußt ich meines Weges gehen.
 
So ist, wie sehr du suchtest, es zu sehen,
ein Ungesehnes zwischen uns geblieben:
die alte Mühsal, daß sich Menschen lieben
und doch im eignen Kreis sich weiterdrehen.
 
Wie fruchtlos schon des Kindes Spiel sich mühte,
daß jeder Kreis sich glatt auf jeden lege!
Bald glitt der eine und durchschnitt den andern,

und bald verschob ein dritter ihre Wege.
In Einem Kreis nur läßt sich einig wandern:
dem allumschlingenden grundloser Güte.
 

.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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