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Felix Dahn: Frühlings-Andacht
#1
Frühlings-Andacht


Der milde Lenz ist segnend eingezogen, -
Der holdeste von Gottes Huldgedanken:
Er wölbt den Dom der Gnaden sonder Schranken,
Unendlich weit, am blauen Himmelsbogen.
 
Nun geht mein Herz in hohen Liebeswogen,
Es drängt mich opfernd einem Gott du danken,
Und frommer als je Priesterkniee sanken,
Hat Andacht heut dies stolze Haupt gebogen.
 
Verströmen wollt’ ich meines Lebens Fluten,
Könnt’ einen ew’gen Frühling ich hienieden
Erkaufen und den Menschen – ew’gen Frieden.
 
Doch ach! nur Einem war das Los beschieden,
Aus Liebe für die Welt am Kreuz zu bluten,
Zum Lohn, daß er der Beste war der Guten.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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