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Felix Dahn: Manneskraft und Frauenmilde
#1
Manneskraft und Frauenmilde


Dem Manne wohl, der maßvoll ist und klar,
Dem nicht die Leidenschaft das ehrne Band
Schwer und betäubend um die Stirne wand,
Ein dumpfer Knecht zu sein auf immerdar.
 
Dem Weibe wohl, das, aller Härten bar,
In sanfter Seele das Geheimnis fand
Zu wandeln unter linder, leiser Hand
In holden Lenz, was Sturm und Winter war.
 
Gezähmten Gluten Manneskraft sei gleich,
Die alles, was da schön und gut, bereiten,
Und ringsum Licht, doch nirgend Brand verbreiten.
 
Die Frau sei wie die Abendröte weich,
Die alles, mag es dunkel widerstreiten,
Versöhnend zieht in ihren Glanzbereich.
 
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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