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Baumes Lied
#1


Baumes Lied



Als schlichten Baum der in des Frühlings Wind
Sein dürr’ Skelett verhüllt mit tausend Blättern
Aus denen Vögel stolz von Freiheit schmettern
Träum ich mich heimlich duldsam stumm und blind

Gezeichnet sei in meine rauhe Rind’
In aller alten Sprachen gült’gen Lettern
Dass ich nicht minder als die weisen Vettern
Wohl weiß wie grausam Herbstes Stürme sind

Wenn Blatt um Blatt so erst die Stunde schellt
Das Trübsal widerstehend ich ernährte
Als Leides Frucht mir vor die Füße fällt

Trotz aller Hoffnung die im Wachsen gärte
Werd wieder ich in Blöße hingestellt
Und wieder weiß ich nicht was es mich lehrte
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#2
Hallo Schlossfalke,

Im großen und Ganzen ein solider Einstand, aber ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen:

"dürr" ist eigentlich ein Synonym für "trocken", und wird nur im übertragenen Sinne für " (zu) mager" verwendet.
Da der Baum aber offensichtlich gut im Saft steht, er hat ja tausend Blätter, finde ich das ein unpassendes Atribut, zudem noch apostrophiert, wodurch es klanglich noch härter wird. Warum nicht einfach Holzskelett, ohne jede implizierte Wertung?

Die Grammatik scheint mir auch zu kompliziert, als dass man auf Satzzeichen ganz verzichten könnte.

In Zeile 9 ist nicht ganz klar was Objekt und was Subjekt ist, je nachdem was mit "schellt" gemeint ist. (klingeln / brechen)

Die Inversion in Z 13 ließe sich leicht auflösen zu:
...werd ich erneut...


Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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