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Karl August Tavaststjerna: Diana
#1
Finnland 
Karl August Tavaststjerna
1860 - 1898 Finnland
(aus dem Schwedischen)


Diana

Du blef af solen född en tidig dag
ur gräsets matta och de gröna snåren,
som vittne till ditt lif stod endast jag,
och du är kanske blott en syn af dåren.

Du hade kyliga och lugna drag,
halfmånens skära bar du gul i håren,
men fastän du var skön och gudaboren,
fann du i herden och hans spel behag.

Se'n dess är all naturen blifven vaken;
jag fångar toner i hvar silfverbäck
och plockar sånger i hvar poppelhäck.

Till lif och lust har aldrig jag sett maken,
ty midt i skogen på en solig fläck,
där dansar Pan ibland dryader naken.



Diana

Von Sonne wurdest du und frühem Tag
in Gräserflur und grünen Wald geboren.
Ich war allein dein Zeuge und es mag
vielleicht nur die Vision sein eines Toren.

Du warst von einem kühlen, stillen Schlag,
der blanken Halbmondsichel wie verschworen.
Obwohl du schön warst - du warst gottgeboren -
warst du doch Hirtin, der dies Spiel behagt.

Schau, die Natur bleibt ihm zu Ehren wach;
Ich lausch den Stimmen aus dem Silberbach
und pflücke Lieder aus der Pappelhecke,

bis Lust und Leben mich wie nie gepackt,
dort in den Wäldern, auf dem Sonnenfleck:
Pan tanzt mit den Dryaden, frei und nackt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo ZaunköniG,
wow - aus dem Schwedischen ist eine feine Leistung!
Obendrein eine sehr schönes Sonett (das Original kann ich nur erahnen).
Nur zwei kleine "Tippsler" sind mir aufgefallen:
Z2 "grünen wald" statt "grünen Wald"
Z13 "Sonnenflecke" statt "Sonnenfleck"
lg Santor
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#3
Hallo ZaunköniG,

wäre nicht "Sonnenflecke" doch ein ganz legitimer Dativ Singular auf -e?
Diese Dativendung mag auf Dauer dem Untergang geweiht sein, aber noch
ist sie nicht so obsolet, dass man ein schlechtes Gewissen bei ihrer Verwendung
haben müsste.

LG Francesco
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#4
Hallo Santor,

Danke für die Blumen.
Den ersten Tippsler habe ich gleich oben korrigiert.

In Zeile 13 ist allerdings ein einzelner Fleck gemeint im Sinne einer Lichtung.
Beugungen des Reimes wegen mag ich nicht so sehr, dann lieber ei´n Schmutzreim.


Hallo Francesco,

Ein schlechtes Gewissen wohl nicht, aber ich mag es nicht.
Dann würde ich eher die Pappelhecke ins Plural setzen und -hecken/-flecken reimen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#5
Es sollte hier keinesfalls an deiner wirklich schönen Übersetzung herumgeschnipselt werden! Aber da du selbst schon den Plural -flecken in Erwägung gezogen hast, wäre genau der im Kontext m.E. durchaus sinnvoll , da du in demselben Vers auch schon den schwedischen Singular skogen durch den Plural Wälder wiedergegeben hast. Die Pappelhecken als Plural ließen sich, glaube ich, auch gut vertreten.
Nur so als Idee ...

LG Francesco
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#6
Hallo Francesco,

Den Flecken meinte ich eigentlich im Singular, als Ortsbezeichnung im Sinne von Weiler z.B. ist es sogar die übliche Form.
Also:

Schau, die Natur bleibt ihm zu Ehren wach;
Ich lausch den Stimmen aus dem Silberbach
und pflücke Lieder aus den Pappelhecken,

bis Lust und Leben mich wie nie gepackt,
dort tief im Wald, auf jenem Sonnenflecken
tanzt Pan
mit den Dryaden, frei und nackt.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#7
Hallo ZaunköniG,

dass du mit Flecken tatsächlich die Dativ-Singular-Variante gemeint hattest,
hätte ich wirklich "checken" müssen - bitte entschuldige.
Deine neue Fassung des zweitletzten Verses finde ich sehr schön, vor allem auch deswegen, weil sie dem Original doch besonders nahe zu kommen scheint.

LG Francesco
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#8
Hallo Francesco,

Eine Dativ-Variante meinte ich auch nicht, obwohl es nun eine geworden ist.
Ich dachte an den normalen Nominativ: " Ein schöner Flecken Natur"

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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