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Bekenntnis zum Sonett
#1
Trotz allen armen Schreibern, die da sudeln,
die Rhythmus oder Metrik niemals packen,
nie schreiben, ohne Silben abzuzwacken,
die Herz auf Schmerz und Reim auf Schleim nur hudeln,

trotz allen, die so progressiv zerhacken
die arme Sprache, die ganz reimlos sprudeln,
und deren Zeilen form- und sinnlos trudeln
(was andres kriegen sie doch nicht gebacken),

bekenne ich zum Metrum mich, zum Reim,
zur strengsten Form, in der so nett gelingt,
was meinem Herz und Hirn noch roh entspringt.

Ich zügle meine Sprache, die mich bändigt,
bereichere, mit der man sich verständigt.
Ich baue aus und mit ihr mir ein Heim.
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#2
Hallo Sonettista,

Inhaltlich kann ich es einerseits verstehen und habe auch schon ähnlich argumentiert, aber ein richtiges Manifest sollte nur die Stärken herausstreichen ohne andere Arten der Dichtung gleich zu verwerfen.
Im zweiten Quartett hast du zwei Inversionen:

...trotz allen, die die arme Sprache so progressiv zerhacken...
...bekenne ich mich zum Metrum...

Eigentlich nur Kleinigkeiten, aber in Gedichten, die die Form thematisieren werden gerne strengere Maßstäbe angelegt.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Dank für Deinen Kommentar, den ich eben erst gelesen habe.
Mag sein, daß ich hier ein bißchen zu viel auf anderen herumhacke. Mir war gerade danach, als ich das schrieb.
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