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William Ernest Henley: Invictus
#1
GB 
Im diesem Monat kommt der neue Clint-Eastwood-Film "Invictus - Unbezwungen" auch in die deutschen Kinos.

Es ist kein Zufall, dass dieser Film, bei dem die Rugby-Weltmeisterschaft und der südafrikanische Präsident Nelson Mandela im Mittelpunkt stehen - denselben Titel trägt, wie ein Gedicht von William Ernest Henley (1849-1903).
Aber doch ganz zufällig war dieses Gedicht das allererste, das ich jemals ins Deutsche übersetzt habe. Seit diesem Erstversuch habe ich es nur minimal überarbeitet, und die Freiheiten, die ich mir damals bzgl. Zeilenlänge und sonstigen Formalitäten genommen habe, möchte ich auch nicht in einer späteren Fassung verwässern.
Ob im Rahmen des Films eine deutsche Übersetzung mitgeliefert wird, ist mir allerdings nicht bekannt.

Invictus

Out of the night that covers me
Black as the pit from pole to pole
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.

In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud
Under the bludgeonings of chance
My head is bloody but unbowed.


Beyond this place of wrath and tears
Looms but the horror of the shade
And yet the menace of the years
Finds, and shall find, me unafraid.

It matters not how straight the gate,
How charged with punishments the scroll
I am the master of my fate,
I am the captain of my soul.

Deutsche Übersetzung: Sibylle Ferner

Umfängt mich auch die tiefste Nacht
Schwarz wie ein Pfuhl und ohne End
So dank ich doch der höh´ren Macht,
Dass meine Seel’ sich unbesiegbar nennt.

Im harten Griff des Zufalls, unerbittlich,
Hab ich nicht laut geschrien, noch geseufzt
Unter den Schlägen eines Schicksals, unergründlich,
Ist mein Haupt blutig, aber ungebeugt.

Nach diesem zorn´gen Jammertal
Nur grause Todesschatten locken,
Noch drohen viele Jahre Qual,
Doch bin und bleib ich unerschrocken.

Wie eng das Tor auch immer meines Strebens,
Wie viele Strafgerichte meiner warten,
So bin ich doch der Meister meines Lebens,
Bin ich der Herr in meinem Seelengarten.
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#2
GB 
Hallo Silja,

danke für die Vorlage

Invictus

Out of the night that covers me
Black as the pit from pole to pole
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.

In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud
Under the bludgeonings of chance
My head is bloody but unbowed.


Beyond this place of wrath and tears
Looms but the horror of the shade
And yet the menace of the years
Finds, and shall find, me unafraid.

It matters not how straight the gate,
How charged with punishments the scroll
I am the master of my fate,
I am the captain of my soul.


Aus meiner Nacht ganz ohne einen Schimmer,
voll Höllenschwarz bis zu der Erde Rand
erhebe ich zu welchem Gott auch immer
Dank für die Kraft, die keiner überwand.

Im Würgegriff des Umstands, immer wieder,
gab ich kein Zucken von mir, keinen Schrei,
und knüppelte mich auch der Zufall nieder
dann blutete ich- unbeugsam und frei.

Jenseits der Tränen und der Waberlohen
liegt schon der Schatten da mit seinem Schrecken
doch fanden mich die Jahre und ihr Drohen
stets ohne Furcht, und können sie nie wecken.

Und ist der Weg noch so genau gerade
stehen nur Strafen in dem Buch des Lebens
ich wähle selbst die Schritte und die Pfade
und bleibe Meister meines Seins und Strebens.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Wohl weil es kein Sonett ist, hat es nie die Priorität bei mir bekommen mich tatsächlich daran zu setzen, aber so lange, wie ich den Text nun umschleiche war es nun einfach an der Zeit.

Nun also meine Version:


Unbesiegbar

Aus diesem pechgefüllten Pott
aus Nacht der mich ringsum umschließt,
bedanke ich mich doch bei Gott,
dass meine Seele ewig ist.

Im Würgegriff von meinem Los
hat Schrecken nicht, noch Schrei erzeugt
des Zufalls mitleidloser Stoß.
Ich blute, doch bleib ungebeugt.

Ob hier auch Schmerz und Tränen waren
an die sich Todesschatten binden,
so werden mich die schweren Jahre
doch trotzdem unerschrocken finden.

Egal wie schmal mein Pfad auch wär'
und welches Strafgericht mir droht:
Ich bleibe meines Schicksals Herr
und meiner Seele selbst Pilot.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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